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Küchen-News

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Liebe Leser:innen,

heute möchte ich Sie einmal mit in unseren bisweilen aufregenden Redaktionsalltag nehmen. Mit unserem am 1. März auf unserer Internetseite www.kuechennews.de veröffentlichten Beitrag „Störmer Küchen: Quo vadis?“ haben wir bei Störmer Küchen eine Welle losgetreten, in deren Folge uns am Donnerstagabend ein Brief der Störmer Belegschaft erreichte, der zunächst von dem Störmer Betriebsratsvorsitzenden Martin Riepe unterzeichnet war. Das PDF war seltsamerweise unter dem englischen Namen „Request“ abgespeichert, da aber Peter Niehaus, bei Störmer Head of Sales Export, der Absender war, dachte ich, dass alles mit rechten Dingen zuging.

Am Freitag erreichte uns dann eine Mail von Peter Niehaus mit folgendem Inhalt: „Können Sie mir einen Gefallen tun und das Dokument noch einmal als Blanco hinterlegen? Herr Riepe unterschreibt das erst nächste Woche – dann sind wir da sauber? Einfach die Seite 2 austauschen – das wäre klasse …“ Diese Mail erreichte mich auf der Rückfahrt von einem Termin aus Leipzig. Zwischenzeitlich hatte aber Herr Riepe auf unseren Anrufbeantworter gesprochen und betonte, dass er von dem Brief nichts wisse, den Brief nicht unterschrieben habe, und falls wir ihn nicht aus dem Netz nehmen würden, würde er sich rechtliche Schritte gegen wen auch immer vorbehalten. Riepes Stimme war deutlich anzuhören, dass er gerade überkochte vor Wut. So what! Danach kam wieder ein Anruf von Niehaus, wir sollten bitte Riepes Namen aus dem Vorspanntext im Netz nehmen, man wisse ja, manche Menschen seien einfach empfindlich. Gesagt, getan. Schließlich wollen wir weder Störmer Küchen noch Herrn Riepe noch Herrn Niehaus schaden. Für mich war die Sache mit dem Brief damit erledigt.

Doch es sollte noch besser kommen: Am späteren Freitagnachmittag erreichte uns die Kündigung des Abonnements durch die Forum 26 GmbH: „Aufgrund der aktuellen sehr negativen und einseitigen Berichterstattung der Küchennews gegen das Unternehmen Störmer, welches ich jahrelang in verschiedenen Positionen wie Miteigentümer, Geschäftsführer und weiteren gerne begleitet habe, kündige ich hiermit mein bestehendes Abonnement der Küchennews zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Ich möchte die Küchennews mit dieser Art der Berichterstattung, die ein Unternehmen in seiner Grundgesamtheit gefährden kann, nicht weiter als Leser oder Abonnent unterstützen. Ich bitte Sie um Bestätigung dieser Kündigung und verbleibe, mit freundlichen Grüßen Michael Otto.“

Die Begründung sollte sitzen, löst aber bei mir nur ein müdes Lächeln aus. Lieber Michael Otto, liebe Leser:innen, gerät ein Unternehmen in eine existenzbedrohende Situation, sind nicht wir von küchennews dafür verantwortlich, sondern die Unternehmer, die Geschäftsführer, die das Unternehmen führen. Wir können und wollen lediglich auf Missstände hinweisen, die Mitarbeiter und andere Marktteilnehmer in ihrer Existenz gefährden können. Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn ein Unternehmen einen Brief rausschickt, der von jemandem unterzeichnet ist, der davon nichts weiß, dann kann ich sicher von einem Missstand ausgehen. 

Es ist die ureigenste Aufgabe des Journalismus, Kritik- und Kontrollfunktion auszuüben, die das Ziel hat, Missstände aufzudecken, Gegebenheiten zu hinterfragen und Kritik zu üben, und so verstehe ich meinen Beruf und das Standing von küchennews in der Branche, übrigens Artikel und Brief können Sie in einem extra Beitrag nachlesen,

 Ihre Stefanie Willach

 Schreiben Sie mir Ihre Meinung: willach@interieur-verlag.de




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