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Küchen-News

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Liebe Leser:innen,

die interzum 2023 ist vorbei und sie konnte ihre Position als Weltleitmesse für die Zulieferindustrie bestätigen. Eine tolle Veranstaltung mit vielen funktionalen Neuheiten, tollen Gesprächen und viel Wiedersehensfreude bei allen Beteiligten. Aus den Tagen in Köln haben Aussteller und Besucher Kraft gezogen, und das ist auch gut so. Denn die Stimmung war deutlich besser als die Marktlage. In großen Teilen der Küchenmöbel- und Zulieferindustrie sowie in der Möbelindustrie wird kurzgearbeitet, hinter vorgehaltener Hand war immer wieder die Rede von einem Mengenrückgang von über 20 Prozent.

Wie drastisch die Situation am Markt aussieht, wurde auf der Pressekonferenz der Arbeitsgemeinschaft die Moderne Küche e.V., die während der interzum auf dem Kölner Messegelände stattfand, überdeutlich. Dort hieß es, dass der Handelsumsatz im Zeitraum Januar bis Februar um 17,5 Prozent zurückgegangen sei. Denkt man dann an die im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegenen Preise, dürfte der Mengenrückgang noch stärker zu Buche schlagen. Seite Mitte 2022 hat die heile Küchenwelt Risse bekommen. Auffällig auch, dass die unteren Preissegmente laut GFK-Zahlen 2022 deutlich verloren haben, minus 20,6 Prozent bei Küchen bis 5.000 Euro und minus 17 Prozent bei Küchen zwischen 5.000 bis 10.000 Euro. Hier dürften natürlich auf Handelsseite vor allem die Großfläche und Discounter betroffen sein. Aber auch die Industrie spürt diese Entwicklung. Wobei auf der interzum von einigen Zulieferern zu hören war, dass es durchaus Küchenunternehmen gebe, die diese Entwicklung nicht wahrhaben wollen und immer noch mit „Wunschzahlen“ agieren würden. Dabei ist die Auslastung in der Industrie derzeit geringer, wie Markus Sander, Vorstandssprecher der AMK, betonte. Er sieht die Industrie indes gut aufgestellt: „Also ich sehe unsere Industrie auf jeden Fall positiv in der Perspektive der nächsten fünf bis zehn Jahre. Die nächsten ein bis zwei Jahre müssen wir jetzt mit Kraft und Power durchstehen.“ Eine Einschätzung, die ich teile, zumal die deutsche Küchenindustrie bis auf wenige Ausnahmen top aufgestellt ist, mit frischen Investitionen ihre Marktposition unterstrichen hat.

 Gleiches gilt auch für den Fachhandel. Viele Küchenspezialisten, die ich auf den Tagungen von Der Kreis und Der Küchenring gesprochen habe, signalisierten mir, dass sie nahezu froh seien, dass sich die Nachfrage beruhigt habe. „Unsere Mitarbeiter und wir haben über das Limit hinausgearbeitet, jetzt ist die beste Zeit zu konsolidieren, sich wieder neu aufzustellen“, lautete die Einschätzung.

Nicht so positiv ist allerdings derzeit die Entwicklung bei den Start-ups der Branche. Während Miele dem Grünzeug-Start-up Agrilution den Geldhahn zugedreht hat, versucht Freezyboy, mit einer erneuten Crowdfounding-Runde Geld in die Kasse zu bekommen. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten, bei der ersten Finanzierungsrunde hatte V-Zug kräftig mitgemischt, doch auch dort wurden die Geldtöpfe aufgrund der aktuellen Ertragssituation in der Hausgeräteindustrie höher gehängt.

 Oft werde ich derzeit auch gefragt, wie es bei Störmer aussieht. Ich höre ehrlicherweise sehr wenig. In Rödinghausen ist für die Medien niemand zu sprechen. Der Besitzer der Störmer-Immobilie ist wohl hellhörig geworden und fragt sich, was in Rödinghausen los ist. Kein Wunder, gilt das Unternehmen doch mittlerweile nach Basel-II-Kriterien als ausgefallen. Die Geschäftsverbindung gilt als riskant. Es bleibt also abzuwarten, wie es weitergeht,

Ihre Stefanie Willach

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