die Stimmungslage in der Branche ist kurz vor den Hausmessen sehr durch-wachsen. Um ein wenig näher am Puls der Zeit zu sein, unternahm ich vor ein paar Tagen einen Kurztrip nach Ostwestfalen, um ein bisschen Küchenluft zu schnuppern.

Der direkte Kontakt zu Branche tut nicht nur gut, sondern er zeigt auch, wie besonnen die Unternehmen mit dem aktuellen Nachfragerückgang umgehen, wie trotzdem Investitionen durchgeführt werden und auf die Zukunft gesetzt wird. So setzen gerade Rotpunkt Küchen und Ballerina Küchen sehr selbstbewusst ihre Bauvorhaben um. Gewaltige Investitionen für den Mittelstand, die zeigen, dass der Mittelstand das Rückgrat der Branche ist. Während ich bei Andreas Wagner zu Gast war, sind wir bei Ballerina nur vorbeigefahren. Übernächste Woche hat das Unternehmen seine Innovationspressekonferenz mit Häfele, da werden wir sicher etwas zu Umsatzentwicklung und Auslastung erfahren.

Weiter habe ich mich mit dem Siemens-Geschäftsführer Michael Mehnert im IDF in Löhne getroffen. Wir haben exklusiv einen ersten Blick in den Showroom von Siemens geworfen. Ich kann Ihnen versichern, der Besuch lohnt sich. Überhaupt hat Kai Schäffer, Besitzer und Vermieter der Location, die Ausstellung mit hochwertigen Anbietern in den Bereichen Oberflächen (Neolith, Technistone, Swisskrono) und Outdoorküche (Wesco) für den Küchenhandel noch attraktiver gemacht.

Weiter habe ich einen Blick auf das neue Bora-Gebäude in Herford geworfen, dort gibt es in jeder Hinsicht noch viel zu tun, aber ich bin sicher, das Bora-Team wird pünktlich fertig. Leidgeprüft ist das Unternehmen nach der einstweiligen Verfügung, denn durch den Verkaufsstopp des BORA X BO dürfte ein dicker Umsatzbatzen in der Kasse fehlen. Doch ich bin sicher, Willi Bruckbauer und sein Team lassen sich die Stimmung nicht verhageln.

Weiter führte mich meine Reise zu Nobilia, hier dementierte Geschäftsführer Dr. Lars Bopf das hartnäckige Gerücht, dass im Saarland nicht produziert werde, sehr glaubhaft. Natürlich spürt auch Nobilia den aktuell rückläufigen Markt. Und wenn man dann von OWL nach Windeck will, dann geht die Fahrt, der Sperrung auf der A45 in Lüdenscheid sei Dank, durch das Sauerland.

Beim Besuch von Impuls überzeugten wir uns, wie stark das Unternehmen seit der Übernahme durch die Familie Schüller bzw. deren Beteiligungsgesellschaft Brimax investiert und profitiert hat. Die neuen Produktionshallen sind eine Augenweide.

Kurz vor Redaktionsschluss kam dann noch die Meldung, dass Ergro ein kleiner Zulieferer von Fronten, Eckböden und Seitenteilen für die Küchenmöbelindustrie, die Sanierung in Eigenverwaltung anstrebt. Auch hier wieder der Hinweis auf die rückläufige Nachfrage, aber eben auch der Wille, unterm Schutzschirm weiterzumachen.

Mein Fazit der Ostwestfalen-Reise ist: Es sind keine einfachen Zeiten, aber es herrscht keine Mutlosigkeit, und das ist die Hauptsache,

meint Ihre Stefanie Willach 

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