Liebe Leser:innen,
„Schwache Märkte erfordern starkes Handeln“, mit diesen Worten beschrieb Bernd Eckl, CEO der Blanco & Fischer Holding, den Kurs für die Holding mit ihren Töchtern Blanco und E.G.O. Besonders E.G.O. und deren Mitarbeiter bekommen den harten Sparkurs zu spüren. Einerseits wird Personal abgebaut, andererseits soll aber auf Investitionen nicht verzichtet werden, um die Unternehmen und auch den Standort Oberderdingen zu sichern. Dass besonders E.G.O. als Zulieferer der Hausgeräteindustrie im Bereich Kochtechnik die Branchenentwicklung widerspiegelt, liegt auf der Hand.
Gradmesser für die Entwicklung der Branche sind natürlich auch die Einkaufskooperationen, die für 2023 durch die Bank negative Marktzahlen vermelden. Die Krise ist im Küchenfachhandel angekommen, während der Möbelhandel beim Küchenverkauf wieder Marktanteile gewinnt. Momentan zeigt sich eben der deutliche Trend zu preiswerten Küchen. Heiko Maibach, Geschäftsführer von Nolte Küchen und Express Küchen, drückte es in Warnemünde so aus: „In meiner Brust schlagen aktuell zwei Herzen, die Entwicklung bei Nolte Küchen könnte besser sein, wohingegen Express Küchen wirklich Freude macht.“
Auch die Einkaufskooperationen arbeiten unter Hochdruck an Konzepten, um die Kunden wieder auf die Fläche zu holen. Dabei steht die Digitalisierung aller Prozessschritte ebenso im Fokus wie ein aktives Marketing über alle Medienkanäle. Der Küchenring stellte ein neues Marketingportal für seine Mitglieder vor, das für die Gesellschafter kostenlos ist und deutlich zur Vereinfachung der Prozesse beiträgt. „Die Marketingplattform ist ein wichtiger Baustein, um unser Ziel zu erreichen, in den kommenden 5 bis 7 Jahren den Verbandsumsatz auf 1 Mrd. Euro zu erhöhen. Hierfür brauche wir weiteres Wachstum an Händlern, denen wir nun etwas bieten können, über das kein anderer Küchenverband verfügt“, zeigte sich Jürgen Feldmann überzeugt. Gleichzeitig machte er aber auch deutlich, dass in Zukunft Wachstum vorwiegend über Verdrängung erreicht wird.
Nachdem ich mich an dieser Stelle in der letzten küchennews-Ausgabe über einen möglichen Verkauf von Brigitte Küchen nach China ausgelassen hatte, zog Brigitte-Inhaber Steffen Liebich eine ganz andere Konsequenz aus der aktuellen Marktlage. Liebich stellte Antrag auf Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Das zweite Insolvenzverfahren innerhalb von vier Jahren schwächt die Performance des Küchenherstellers,
denkt, Ihre Stefanie Willach
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